FAQ – Antworten auf die häufigsten Fragen
Bei einer Verbrennungskapazität von 35.000t Trockensubstanz Klärschlamm pro Jahr, ergibt sich dann nicht ein erhöhtes Zusatzaufkommen an LKW-Verkehr an der MVA Bielefeld?
Durch den Betrieb der Klärschlammverbrennungsanlage, zu der LKW Klärschlamm und Betriebsmittel transportieren, wird sich das Fahrzeugaufkommen auf der Eckendorfer Straße zwangsläufig leicht erhöhen. Diese Erhöhung liegt aber bei lediglich 30 LKW am Tag, das sind etwa 2 % der Menge an LKW, die momentan täglich die Eckendorfer Straße befahren.
Werden die LKWs mit dem Klärschlamm auch durch Baumheide fahren?
Die Anlieferung soll ausschließlich über die Eckendorfer Straße erfolgen und somit eine Belästigung der Bürger in Wohngebieten vermeiden.
Kommen dann Klärschlämme aus ganz Deutschland nach Bielefeld?
Das Klärschlammaufkommen allein in OWL beträgt insgesamt knapp 40.000t Trockensubstanz im Jahr. Das Konzept zur Klärschlammverwertung der MVA Bielefeld ist ein regionales Konzept, d.h. es geht um eine ökologisch nachhaltige Verwertung von Klärschlämmen aus der Region. Ein Klärschlammtourismus aus der ganzen Bundesrepublik ist dabei explizit nicht vorgesehen.
Stinkt der Klärschlamm? Würden Anwohner geruchsbelästigt?
In der Abkipphalle sowie dem Klärschlammbunker der KMVA wird, wie bei der MVA auch, ein ständiger Unterdruck gehalten, so dass keine Geruchsemissionen in die Umgebung gelangen. Die aus dem Bunker abgesaugte Luft wird der Verbrennung zugeführt und die Gerüche damit mitverbrannt. Durch die anschließende Rauchgasreinigung und die günstigen Ableitbedingungen über den vorhandenen Schornstein der MVA sind keine relevanten Gerüche durch die Klärschlammverbrennung zu erwarten. Die Anlieferung der Klärschlämme erfolgt in mit Deckel oder Planen geschlossenen LKW, wodurch die Geruchsbelästigung auf dem Weg zur Monoverbrennungsanlage minimiert wird.
Hat die Verbrennung von Klärschlamm Auswirkungen auf die Gesundheit?
Nein, weil die Klärschlammverbrennung an die vorhandene Rauchgasreinigung angeschlossen wird und sich an den Emissionen kaum etwas ändert. Alle organischen Schadstoffe im Rauchgas verbrennen in der Anlage. Die mineralischen Bestandteile, die in der Asche bleiben, werden zum Recycling in geschlossenen LKW abtransportiert.
Wie erfolgt das Phosphorrecycling?
Die in der Monoverbrennungsanlage anfallenden Klärschlammaschen (ca. 14.000 t pro Jahr) sind generell gut für Phosphorrecycling geeignet. Verschiedene Verfahren zum Phosphorrecycling sind momentan noch in der Entwicklung, so dass eine Auswahl des am besten geeigneten Recyclingverfahrens zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen wird. Das Phosphorrecycling der anfallenden Klärschlammasche erfolgt dann ab 2029 über die Klärschlammverwertung OWL GmbH.
Wann wird die Anlage in Betrieb gehen?
Im Juni 2021 wurde der Antrag für die 2. Teilgenehmigung eingereicht, der mit dem positiven Bescheid Mitte Februar 2023 genehmigt worden ist. Die Vorbereitung des Baufeldes wurde Januar 2024 gestartet. Mit einer Bauzeit von ca. 3 Jahren könnte die früheste Inbetriebnahme daher frühestens 2027 erfolgen.