Falken seit 2005 bei der MVA Bielefeld
In Kooperation mit dem Bielefelder Naturschutzbund wurde im Januar 2005 durch die Auszubildenden der MVA Bielefeld ein Wanderfalken-Nistkasten gebaut und in 100m Höhe auf der obersten Arbeitsplattform der Schornsteine installiert. Er soll dort dazu beitragen, Wanderfalken anzulocken und diese Vogelart in Bielefeld wieder heimisch werden zu lassen.
Nach nur wenigen Wochen umflogen schon die ersten Falken die drei blauen Schornsteinrohre und nahmen die „Kiste“ genau in Augenschein. Nach einigen Beobachtungen zeigte sich aber, dass nicht die Wanderfalken, sondern eine kleinere Falkenart -die Turmfalken- zunächst in den Nistkasten eingezogen waren.
Im Frühjahr des darauf folgenden Jahres konnte dann allerdings ein Paar Wanderfalken als „Bauwerksbrüter“ den von uns installierten Nistkasten auf der Schornsteinplattform erobern. Der Bruterfolg ließ nicht lange auf sich warten und bereits im Mai wurden in 100 m Höhe drei Jungvögel beobachtet.
Erfolgreiche Bruten von Wander- und Turmfalken
Bis heute brütet dieses Wanderfalkenpärchen jedes Frühjahr erfolgreich auf dem Gelände der MVA Bielefeld. Insgesamt haben bereits über 31 Wanderfalkenjunge auf der obersten Arbeitsplattform der Schornsteine das Licht der Welt erblickt. Seit der Beringung konnten 12 männliche und 14 weibliche Küken registriert werden. Wir freuen uns, damit einen aktiven Beitrag für den Wanderfalkenschutz zu leisten. Die Turmfalken wohnen übrigens jetzt oben unter dem Dach des Abfallbunkers und sind dem Standort der MVA Bielefeld somit auch treu geblieben.
Weibchen von 2018 in Belgien erfolgreich gebrütet
Die AG Wanderfalkenschutz des NABUs beobachtet seit vielen Jahren den Verbleib der bei der MVA Bielefeld geschlüpften Jungfalken. Dutzende von Falkenschützern sichten regelmäßig die Aktivitäten am Himmel von NRW und darüber hinaus. Die meisten Tiere können anhand ihrer Beringung exakt zugeordnet werden und liefern Daten über Verpaarungen, Wanderungen und Bruterfolge.
So wurde zum Beispiel einer der 31 in Heepen geschlüpften Vögel identifiziert, der OWL treu blieb und 2020 in Herford ein neues Revier für sich behaupten konnte. Ein Weibchen aus dem Jahr 2018 zog es dagegen in das rund 260 km entfernte Mol in Belgien. Dort hat sie 2021 zwei Junge bis zum Ausfliegen großgezogen.
Brutsaison 2022
Unsere „Oldies Wanda und Falk“ haben 2022 erfolgreich drei Jungfalken (zwei Männchen/ ein Weibchen) großgezogen, die jetzt ihre eigenen Wege gehen und sich ihr eigenes Revier gesucht haben. Insgesamt sind bisher 31 Junge, davon 12 weibliche und 14 männliche Küken geschlüpft. Bei 5 Jungfalken konnte das Geschlecht nicht bestimmt werden, da zu der Zeit noch keine Beringung stattgefunden hat.
Brutsaison 2023
Laut Wanderfalkenschutz des NABU war Falk den Winter über immer wieder am Falkenhorst und hat sein Brutrevier behauptet. Bereits Ende Februar gesellte sich dann Wanda dazu und blieb im Bereich des Horstes.
Das erste Ei wurde am 3. März gelegt, 10 Tage früher als bislang seit 2012 beobachtet. Das zweite Ei wurde am 5. März zum ersten Mal registriert und das dritte Ei zwei Tage später. Ein paar Tage später kam sogar noch ein 4. Ei dazu. Dieses Ereignis wurde 2017 das letze Mal beobachten. Am 14. April ist das letzte der 4 Küken geschlüpft, jetzt heißt es für die Eltern füttern bis die Jungfalken bereit sind flügge zur werden.
Alle Küken sind zu stattlichen Jungfalken herangereift und wurden Anfang Mai von Mitarbeiter:innen des Wanderfalkenschutzs des NABU beringt und registriert. Ende Juni waren der Falkenanchwuchs flügge und nur noch selten am Falkenhorst zu sehen.
Brutsaison 2024
Beide Falken blieben über die Wintermonate im Revier und waren ab und an im Falkenhorst zu beobachten. Eine deutliche Nistkuhle stellte sich im Februar dar. Die erste Eiablage erfolgte allerdings erst am 13. März, also fast 14 Tage später als erwartet. Die drei Mitte April geschlüpften Küken (zwei männliche/ ein weibliches) wurden Anfang Mai von Mitarbeiter:innen des Wanderfalkenschutzs des NABU beringt und registriert. Flügge geworden seit Anfang Juni ist der Falkenanchwuchs jetzt nur noch selten am Falkenhorst zu sehen.
Erkennungsmerkmale Wanda und Falk
Man kann Wanda und Falk an der Größe und Proportionen gut auseinanderhalten (Wanda ist größer als Falk) Zudem unterscheiden sie sich ganz gut in der Färbung des Federkleides: Falk hat einen einfarbigen, leicht beige getönte Brust und zwei braunliche Flecken im Nacken. Wanda hat eine weiß gefärbte Brust mit kleinen schwarzen Punkten.
Mehr zu den Bielefelder Wanderfalken und Fotos aus der Brutkiste finden Sie auch beim NABU Bielefeld.